Mit Dieter Hecking hat der VfL Bochum zum Wochenstart einen neuen Trainer präsentiert. Der erfahrene Coach soll das bereits abgeschlagene Schlusslicht der Bundesliga zum Klassenerhalt führen.
Nach Ansicht von Vereinslegende Hermann Gerland eine schwierige Aufgabe - womöglich eine zu schwierige. "So wie es sich für mich gerade darstellt, wird die Qualität der Mannschaft wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Klasse zu halten", sagt der 70-Jährige in einem Interview mit Sport1.
Seine düstere Prognose: "Irgendwann ist Schicht im Schacht, wie man im Ruhrgebiet so schön sagt. Es sei denn, es käme ein Scheich und würde 15 neue Spieler holen. Das hat gar nichts mit Hecking zu tun."
Der nach neun Spieltagen noch sieglose VfL liegt bereits sieben Punkte hinter dem ersten Nichtabstiegsplatz zurück. Hecking betonte bei seiner Vorstellung am Dienstag, dass man bis zum Winter einige Punkte sammeln müsse, um noch einmal anzugreifen.
Doch zumindest bei den ersten beiden Begegnungen mit dem neuen Mann an der Seitenlinie dürfte das alles andere als einfach werden. Denn die Bochumer treffen im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr) und dann beim VfB Stuttgart (23. November) auf den amtierenden Meister und dessen Vize.
"Auch in den nächsten beiden Partien werden die Jungs vermutlich nichts holen", glaubt Gerland, der mangelnde Konstanz auf dem Trainerposten - Hecking ist nach Thomas Letsch und Peter Zeidler bereits der dritte Coach innerhalb weniger Monate - bemängelt. "Da kann, denke ich, kein echtes Teamgefüge entstehen. Und das ist meiner Erfahrung nach wichtig."
Zudem gibt Gerland zu bedenken, dass die Konkurrenten im Abstiegskampf über "eine eingespielte Mannschaft" verfügen. Der gebürtige Bochumer, der seine gesamte Spielerkarriere beim VfL verbrachte und in den 80er Jahren selbst beim Revierklub an der Seitenlinie stand, sieht nur einen schwachen Hoffnungsschimmer: "Wenn es Hecking schafft, ein Team zu formen und vielleicht zwei, drei neue Spieler dazukommen, dann ist vielleicht wieder eine Relegation drin."